Sonntag, 19. August 2012

Die ersten Tage bei meiner Gastfamilie

Tag 5 - Tag 6 (18.August 2012 - 19. August 2012)

Am Samstag war es dann also soweit. Ich sollte meine Gastfamilie persönlich kennen lernen können.
Vorbereitet haben wir mit YFU für dieses Ereignis eine kleine Vorstellung.

Ungarisch:
Jó napot kívánok!
Michelle vagyok.
Tizenhat éves vagyok.
Németországból jöttem.
És Debrecenben fogok lakni, a Völker* családnál.

Deutsch:
Ich wünsche ihnen einen guten Tag!
Ich heiße Michelle Hosang.
Ich bin 16 Jahre alt.
Ich komme aus Deutschland.
Und ich werde in Debrecen bei der Familie Völker* wohnen.

Tja. Da war ich schon ganz schön nervös deswegen.
Agnes ist schon früher gegangen, da ihre Familie kein Auto besitzt und sie mit dem Zug sonst erst sehr spät nach Hause gekommen wären.
Da war ich einerseits traurig, dass sie schon so früh weg musste (11 Uhr), andererseits habe ich mir auch gedacht, dass sie jetzt die Vorstellung nicht mehr vor versammelter Mannschaft machen muss.
Die Glückliche!

Egal.

Später am Tag. Ungefähr 12 Uhr hatten wir unsere letzte Sitzung im Zelt. Danach sollten wir noch Briefe an uns selbst schreiben. In die Zukunft. Wow. Hab' ich schon in Deutschland gemacht, deswegen fand' ich das etwas anstrengend. Schon wieder einen Brief schreiben zu müssen. Aber ich habe dann doch eine ganze Seite voll bekommen. Kann mich eh schon nicht mehr erinnern, wie der Brief, den ich in Deutschland geschrieben habe, ist.

Währenddessen habe ich nichts ahnend aus dem Fenster des Zeltes geguckt. Und was sehe ich da?
Meine Gastfamilie! Okay. Das hatte ich nicht erwartet. Ich glaube meine Gastschwester und ich hatten Blickkontakt, den ich aber ganz schnell abgewendet habe, weil ich so nervös war. Ich habe dann einfach meinen Brief weitergeschrieben. Mit stark klopfendem Herzen.

Ich habe Rosa erzählt, dass meine Gastfamilie hier ist und sie hat mich ein wenig beruhigen können... Ich bin aber auch immer richtig unnötig wuselig. Schlimm ist das.
Beim Mittagessen hat mir dann beide Gabis (die arbeiten bei YFU Hungary) erzählt, dass meine Gastfamilie da ist und ich gleich nach dem Essen gehen werde. Also musste ich genau wie Agnes nicht bis 14 Uhr warten und auch nicht die Vorstellung vor allen Familien machen.
Schön!

Also fertig gegessen und dann hat mich eine der Gabis, nachdem ich mich mit Umarmungen und Winken von den anderen verabschiedet habe, aus den Saal nach draußen geführt. Meine Familie war irgendwo anders, deshalb musste Gabi sie erstmal holen.
Zur Begrüßung haben wir uns umarmt. Meine Gastschwester hat mir danach erzählt, dass sie mich eigentlich an den Wangen küssen wollte, wie das so üblich ist, aber ich war mit meinen Umarmungen etwas schneller. Doof gelaufen. Dabei haben uns die YFU Mitarbeiter sogar gesagt, dass Ungarn das normalerweise so machen... Das nächste Mal passe ich lieber besser auf.

Ach so! Zu meiner Familie gehören im übrigen meine Gastmutter, meine Gastschwester und mein Gastbruder. Wobei mein Gastbruder nicht mehr mit uns lebt, weil er erst kürzlich geheiratet hat.

Mit dem Auto sind wir 2 Stunden in eine 20km von Debrecen entfernte Stadt gefahren. Dort lebt meine Familie in einem Haus an den Wochenenden und während der Ferien. Zur Schulzeit werden wir allerdings in einer Wohnung in Debrecen hausen, da wir auch dort zur Schule gehen. (Ganz nebenbei gesagt, ist es eine der besten Schule in Ungarn und das macht mich etwas nervös...)
Schule geht allerdings erst am 3. September los, in Folge dessen sind wir noch hier.

Ich muss anmerken, dass meine Gastfamilie echt super nett ist! Den Bruder hab' ich zwar nur während der Autofahrt gesehen, aber die ging immerhin auch 2-3 Stunden. (Ich kann euch sagen, die sind verflogen wie nichts. Das war echt unglaublich!)

An dem Tag haben wir nach der Fahrt noch eine Stunde geschlafen, dann etwas gegessen und anschließend sind meine Gastschwester und ich zu einem Konzert hier gegangen.
Allerdings auch nur, weil eine Freundin von ihr im Orchester spielt. (Ich wäre auch so hingegangen, weil ich die Musik ganz angenehm fand und noch nie Cheerleader mit diesen Stäben gesehen habe, wenn sie tanzen.)

Das Konzert ging etwa eine Stunde danach haben wir uns ein Eis geholt und sind nochmal nach Hause gegangen. Später am Abend sind wir dann wieder raus gegangen, weil da noch ein Konzert am gleichen Ort stattfand. Es war ungarische Musik, dementsprechen habe ich nichts verstanden. Schön war es trotzdem. Wir haben ein wenig getrunken und dann noch etwas gegessen. Danach sind wir wieder zurück gegangen. Ich habe geduscht und noch ein wenig mit meiner Schwester und Mutter geschrieben und dann wurde es langsam auch mal Zeit schlafen zu gehen.

Heute sind wir dann 9 Uhr nach Debrecen gefahren, da meine Gastschwester für einen ihrer Freunde als Übersetzer für die tunesische Volleyballmanschaft dienen sollte, welche ein Match in seiner Schule hatte.
Meine Gastschwester war letztes Jahr nämlich ebenfalls mit YFU ein Jahr in Frankreich. Hat also das gleiche durchgemacht wie ich jetzt.
Wir sind allerdings gleich wieder gegangen, weil ihr Freund scheinbar keine wirklichen Kommunikationsprobleme mit der Mannschaft hatte.

Ich durfte dann also schon mal meine zukünftige Schule von außen betrachten. Da heute Sonntag ist, war sie natürlich geschlossen. Eines ist schon mal gesagt. Sie ist verdammt groß. Oder eher das Gelände ist verdammt groß. Und es sieht auch alles so hübsch aus.
Ich freue mich schon es von innen sehen zu können. Das wird dann schon am Dienstag so weit sein.

Danach sind wir noch in die Shopping Mall gegangen, weil ich eigentlich noch einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse brauche. Das ist ein bisschen doof, da ich nach den Gesprächen mit meiner Gastschwester, welche wir über das Internet geführt hatten, eigentlich angenommen hatte, dass ein weißes T-Shirt und eine schwarze lange Hose ausreichen würden. Nun gut. Heute habe ich noch nichts gekauft, aber irgendwas wird schon in den nächsten paar Tagen finden lassen.

Dort haben wir dann später mit allen zusammen gegessen. Also meine Gastmutter, meine Gastschwester und ich. Meine Gastmutter war zuvor in der Kirche, deswegen haben wir uns im Center getroffen.
Es gab KFC und dann sind wir wieder zurück gefahren. Wir hatten allerdings 2 Zwischenstopps. Der eine bestand darin Obst zu kaufen und der andere meine paar Euros die ich im Geldbeutel hatte zu wechseln.
Als das erledigt war und wir endlich wieder daheim waren, war auch nicht mehr so viel los.

Meine Gastschwester war noch eine Stunde schlafen und ich hab ein wenig Ungarisch gelernt und anderen Kram gemacht. Dann gab es wieder richtig gutes ungarisches Essen und dann haben meine Gastschwester und ich weiter gelernt. Ich wieder Ungarisch und sie für ihre Examen die sind in der Schule haben wird.
Da sie ja ein Jahr in Frankreich war, allerdings in ihrer Klasse bleiben will, muss sie jetzt den ganzen Schulstoff nachholen, den sie verpasst hat. Eine verdammte Menge Arbeit.

Morgen geht es dann zum Flower Festival in Debrecen, es wird einen Besuch bei dem Vater meiner Gastschwester geben und möglicherweise gehen wir noch noch mit meinem Gastbruder zum Rodeo.
Also wartet ein eereignisreicher Tag vor mir!

P.S.: Dort wo ich zurzeit wohne, lebt auch eine andere YFU Teilnehmerin aus Thailand. Wir werden uns dann in den nächsten Tagen auch noch mal treffen.



1 Kommentar:

  1. WoW shelly ganz schön viel los ... vom schreiben hier sehe ich das du sehr wohl fühlst und das freut mich besonders ... so genießemal die tage bis das ernst des lebens avfavgt in der schule .. gruße deine neue Familie vom deine alte hier in deutschland *kuss* wir dich sehr lieb und bald werden wir dich vermissen ;)

    Mutti

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